Blog

Archiv Jetzt abonnieren

Wie positioniere ich mich als Künstler*in?18.03.2025

Präsentiert man als Künstler*in sein Werk in Ausstellungen und bietet man seine Bilder, Skulpturen etc. zum Verkauf an, bedeutet das, dass man sich am Markt positioniert. Und das kann so oder so geschehen. Man kann seine Positionierung bewusst steuern oder man kann die Rezeption oder Einordnung des eigenen Werks den Betrachter*innen überlassen. Das Bild, das ich als Künstler*in von mir, meinem Werk, meiner Story, meiner Vita, meinem Angebot etc. nach außen abgebe, ist die Rolle, die ich mir gebe. Oder mit anderen Worten: die Position, die ich beziehe. Positioniert man sich nicht, überlässt man es dem Gegenüber, eine Einordnung vorzunehmen.

Viele Künstler*innen gehen den Schritt der Darstellung nach außen ohne Plan. Ausstellungen werden angenommen, wie sie kommen. Das vor allen Dingen in der Hoffnung, dass die Fülle an Ausstellungen die Vita und damit den künstlerischen Wert erhöht. Es erscheint hier ein Text, dort ein Bild oder ein Zitat. All das passiert zumeist eher zufällig, den jeweiligen Angeboten entsprechend. Aber, und das ist der wesentliche Punkt, es ist immer ein Teil des Bildes, das man nach außen abgibt. Durch die sozialen Medien hat sich die Außendarstellung noch einmal beschleunigt, sind die Schritte, die gegangen werden, transparenter geworden. Umso mehr sollte man sich Gedanken über den eigenen Auftritt machen, sollte man sich überlegen, ob das, was gezeigt wird, mit dem übereinstimmt, wie man sich selbst sieht und wie man gesehen werden will. Sollte eine Diskrepanz zwischen der Selbst- und der Fremdwahrnehmung bestehen, wird es höchste Zeit, die Zügel in die Hand zu nehmen und die eigene Positionierung bewusst zu steuern.

Die zentralen Fragen an dieser Stelle lauten: Welche Position möchtest du einnehmen? Wie oder wodurch kannst du dein Angebot von dem deiner Wettbewerber*innen abheben? Womit soll dich das Publikum, das deine Kunst betrachtet, in Verbindung bringen? Anstelle des zufälligen Vorgehens geht es also um eine strategisch geplante Positionierung.

Was bedeutet das?

Um sich als Künstler*in im Markt zu positionieren, ist es im demnach ersten Schritt notwendig, die herausragenden Eigenschaften und Merkmale der eigenen Kunst zu benennen. Oder noch besser, sie zu „labeln“, denn es gilt mit wenigen Worten, kurz und knapp, glaubwürdig, überzeugend und inspirierend auszudrücken, was die Marke verspricht. Es geht also darum herauszufinden, „welchen Zweck das Produkt erfüllt“, was übersetzt bedeutet, welche Markenidentität das Werk beschreibt. Im zweiten Schritt geht es dann darum herauszufinden, „für wen das Produkt bestimmt ist“, d.h. die eigene Zielgruppe zu identifizieren. Der dritte Schritt bedeutet, „das Produkt im Kopf der Interessent*innen zu platzieren“, was konkret heißt, Zielgruppen zu gewinnen und sie in den Bann zu ziehen. Eben durch ein überzeugendes Marketing die Kunst in den Köpfen der Interessent*innen zu platzieren.

Eigentlich ist es ganz einfach. Es braucht „nur“ diese drei Schritte: ein gutes Produkt, sprich deine Kunst, die passende(n) Zielgruppe(n) und die treffende Kommunikation. That‘s it!

Über eine gute Positionierung der eigenen Kunst erreichen wir bei unseren Kund*innen eine emotionale Verbindung mit unserem Produkt. Diese emotionale Assoziation mit der Marke ist der wichtigste Indikator für die Kaufentscheidung. Das erklärte Ziel der Markenpositionierung ist es, den eigenen Wettbewerbsvorteil so auszubauen, dass die Kund*innen für diesen Moment, aber möglichst auch in der Zukunft, die eigene Marke einer anderen vorziehen.

„Das Ziel der Markenpositionierung ist die sogenannte Monopolstellung im Gehirn des Kunden“ sagt Prof. Dr. Michael Bernecker, Geschäftsführer des Deutsches Instituts für Marketing. Dieser Satz bringt es auf den Punkt. Denn wer träumt nicht davon, dass ein*e Ausstellungsbesucher*in sagt: „Ich möchte genau diese Arbeit und keine andere.“ Denn dann hat das ausgewählte Werk für diesen Moment die Monopolstellung im Gehirn der Käuferin oder des Käufers eingenommen.

Zusammengefasst lässt sich also sagen: Die Markenpositionierung ist die Grundlage für eine erfolgreiche Markenstrategie. Sie zeigt auf, wofür das Unternehmen-Kunst steht. Durch die konkrete Positionierung der Marke gelingt es Künstler*innen, sich von Wettbewerber*innen abzugrenzen, die eigene Zielgruppe eindeutig anzusprechen und last but not least eine Übereinstimmung zwischen dem Fremdbild und dem Selbstbild herzustellen. Das Ergebnis einer gelungenen Positionierung zeichnet sich langfristig durch eine erfolgreiche Kund*innenbindung und eine ebenso effiziente Neukund*innengewinnung aus, was in der Essenz einen monetären Erfolg mit sich bringen sollte.